Welchen Einfluss hat die Sauna auf die Gesundheit?

Einfluss der Sauna auf die Gesundheit

Inzwischen gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass der regelmässige Gang in die Sauna gesund ist. Allerdings müssen einige Einschränkungen beachtet werden. Deshalb sollten Sie sich damit beschäftigen, wann nicht in die Sauna gegangen werden sollte. Der beste Weg ist es, Sie befragen Ihren Hausarzt, ob Sie mit einem Besuch in einer Sauna die Gesundheit fördern können.

Darf man mit hohem Blutdruck in die Sauna?

Der Wechsel zwischen dem heissen Dampfbad und der anschliessenden Abkühlung hat grundsätzlich eine trainierende Wirkung auf den Kreislauf, weil der Blutdruck dadurch kurzzeitig steigt. Das heisst, damit können ähnliche Auswirkungen wie beim klassischen Kardiotraining auf einem Ergometer erzielt werden. Doch bei einem bestehenden Bluthochdruck ist Vorsicht geboten. Ob das Saunieren bei Bluthochdruck ratsam ist oder nicht, hängt immer vom konkreten Einzelfall ab. Ist der Blutdruck mit entsprechenden Medikamenten gut eingestellt, gibt es in der Regel keine Einwände der Hausärzte.

Wann darf man nicht in die Sauna?

Anders ist die Lage, wenn eine Herzschwäche parallel zum Bluthochdruck festgestellt wurde. Diese Kombination kann dazu führen, dass das Herz durch das Saunieren überfordert wird. Auch Menschen mit strukturellen Schwächen der Blutgefässe können deshalb die Sauna-Vorteile nur eingeschränkt nutzen. Sind Aneurysmen bekannt, raten die Hausärzte grundsätzlich von der Nutzung der Dampfsauna ab. Durch die schnelle Erhöhung des Blutdrucks können die Aneurysmen reissen, was je nach der Lage dazu führen kann, dass die Betroffenen binnen kurzer Zeit an inneren Blutungen versterben.

Viele Menschen glauben, dass man eine Erkältung in der Sauna ausschwitzen kann. Doch die Ärzte raten durchweg davon ab, krank in die Sauna zu gehen. Der gesamte Organismus wird durch die Krankheit selbst erheblich belastet. Deshalb sollte auch ein Bogen um die Sauna bei einer Erkältung gemacht werden. Abgesehen von der Möglichkeit einer Ansteckung bei einer viral verursachten Erkältung wird durch die hohen Temperaturen in der Dampfsauna das durch die Erkrankung selbst verursachte Fieber verstärkt. Dadurch steigt das Risiko von Fieberkrämpfen erheblich an. Die Körpertemperatur kann sogar auf Werte klettern, die eine Bewusstseinstrübung und sogar den Tod zur Folge haben können.

Obwohl das Schwitzen gesund ist, müssen auch Menschen mit Krampfadern und Venenthrombosen auf die positive Sauna-Wirkung in der Regel verzichten. Durch die erhöhte Kreislaufaktivität in der Sauna können sich Thromben lösen und in die Lunge oder ins Herz gelangen. Das geht mit dem Risiko von lebensbedrohlichen Zuständen einher. Krampfadern könnten durch die Erhöhung des Blutdrucks platzen und zu umfangreichen Bluteinlagerungen im Gewebe führen.

Sauna in der Schwangerschaft: zu hohe Temperaturen vermeiden

Ob der Gang in die Sauna während der Schwangerschaft gut ist, hängt von der individuellen Befindlichkeit der werdenden Mutter ab. Gynäkologen und Kardiologen halten das Saunieren bei Schwangeren für unbedenklich, wenn sie die erhöhten Kreislaufbelastungen in der Dampfsauna gewohnt sind und es ausserdem keine Hinweise auf Kreislaufprobleme gibt. Um den Organismus des ungeborenen Kindes nicht zu überlasten, sollten Schwangere in der Sauna die Bereiche mit den höchsten Temperaturen meiden und möglichst sitzen. In den letzten Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin raten Gynäkologen und Hebammen in der Regel vom Saunieren ab, weil hier der Organismus der werdenden Mutter ohnehin durch den weniger werdenden Platz für die inneren Organe und das wachsende Gewicht des Babybauchs Höchstleistungen erbringen muss.

Hilft die Sauna gegen Depressionen?

In der US National Library of Medical National Institutes of Health finden sich mehrere Studien, die belegen, dass die Sauna bei Depressionen eine positive Wirkung hat. Das gilt allerdings nur für leichte Verlaufsformen. Die Ursache ist, dass durch das Hochfahren der Kreislaufaktivitäten in der Sauna die Produktion und Verteilung von Glückshormonen begünstigt wird. Andere Untersuchungen bestätigen bei der Sauna positive Auswirkungen bei Depressionen vor allem dann, wenn statt der Dampfsauna eine Infrarotsauna genutzt wird. Der Effekt fällt noch stärker aus bei der Kombination von Wärme- und Lichtstrahlung. Deshalb wurden für medizinische Therapien besondere Kabinen entwickelt. Sie kommen auch bei anderen psychischen Erkrankungen zum Einsatz, bei denen Depressionen nur einen Aspekt von vielen Symptomen darstellen. Beispiele dafür sind die Dysthymie und die bipolare Störung.

Die Sauna hilft gegen Falten

Dass regelmässiges Saunieren der Hautalterung vorbeugt, gilt mittlerweile ebenfalls als wissenschaftlich erwiesen. Einerseits werden durch das Schwitzen in der Sauna sowohl Staub als auch Keime aus den Hautporen gespült. Dadurch wird das Risiko bakteriell verursachter Entzündungen reduziert. Gleichzeitig wird die Durchblutung der Haut in der Sauna gezielt intensiviert. Dadurch verbessert sich die Nährstoffversorgung für die Haut- und Bindegewebszellen. Die Hornzellen der Haut quellen durch den Kontakt mit dem heissen Dampf auf. Bei der anschliessenden Abkühlung unter der Dusche oder im Tauchbad verformen sie sich. Das bewirkt eine Lösung der Hornzellen. Das heisst, dass die Sauna gegen Falten wirkt, indem die Hauterneuerung fördert.

Hinzu kommt die Förderung der Wassereinlagerung im Hautgewebe, was eine Volumenvergrösserung in den Hauzellen und den Bindegewebszellen bewirkt. Dadurch strafft sich die Haut und kleine Falten verschwinden. Genau deshalb wird die Gesichtshaut bei einer umfangreichen Verschönerung in einem Beauty-Salon bedampft.

Sauna bei Rückenschmerzen – besonders wirkungsvoll bei Verspannungen

Bei der Zuführung von Wärme entspannt sich die Muskulatur. Ein Grossteil der Rückenprobleme der Menschen in den Industriestaaten ist Verspannungen der Rückenmuskulatur sowie der Schulter-Nacken-Muskulatur geschuldet. Durch die Überwärmung dieser Bereiche und die dadurch ausgelöste Entspannung kann die Sauna bei Rückenschmerzen durchaus eine erhebliche Linderung bewirken. Diese Reaktion wird auch in den Physiotherapien ausgenutzt. Beispiele dafür sind die Infrarot-Wärmebestrahlung und das Auflegen von Wärmepads sowie die warmen Moorpackungen.

Was ist in der Sauna bei Gelenkschmerzen zu beachten?

Gelenkschmerzen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Liegt mit einer nicht aktivierten Arthrose eine mechanische Abnutzung vor, hat die Wärme der Sauna positive Auswirkungen. Bei einer aktivierten Arthrose ist ein entzündlicher Prozess im Gange, welcher durch die Wärmezufuhr verstärkt werden kann. Das gilt genauso für Menschen, bei denen eine Arthritis als Ursache von Gelenkschmerzen festgestellt wurde. Sind Infektionen die Auslöser, kann die feuchte Wärme der Sauna Gelenkschmerzen verstärken. Das sollten beispielsweise Borreliose-Patienten beachten. Zu den Auswirkungen des Saunierens auf die Symptome einer Fibromyalgie gibt es noch keine repräsentativen Studien. Da es sich hier um gelenknahe Muskelschmerzen handelt, sagt aber allein die Logik, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine gezielte Muskelentspannung gelindert werden können.

Hilft die Sauna beim Abnehmen?

Wer sich vor und nach dem Saunieren wiegt, stellt selbstverständlich fest, dass man durch die Sauna abnehmen kann. Das Gewicht reduziert sich teilweise erheblich. Aber der Schein ist trügerisch. Der dabei gemessene Gewichtsverlust binnen kurzer Zeit ist einzig und allein den Schweissmengen geschuldet, die beim Saunieren ausgeschwitzt werden. Der Flüssigkeitsverlust muss zeitnah ausgeglichen werden, wodurch der vermeintliche Gewichtsverlust vollständig verschwindet.

Doch so ganz ohne Wirkung ist das Saunieren beim Abnehmen nicht. Durch die verstärkte Kreislaufaktivität benötigt der Organismus mehr Energie. Das heisst, der Grundumsatz steigt beim Gang in die Sauna für einige Zeit an. Der dadurch erhöhte Kalorienverbrauch hilft beim Abnehmen, ist aber nur einer von vielen Aspekten. Wer dauerhaft abnehmen möchte, kommt trotz Sauna um eine Umstellung auf eine gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten nicht herum.

Wie fördert die Sauna die Gesundheit noch?

Beim Saunagang wird durch das Verweilen in dem heiss-feuchten Raum die Körpertemperatur erhöht. Dabei sollte ein Maximalwert von 39 °C nicht überschritten werden. Die Frage, ob die Sauna gesund ist, kann also auch in Bezug auf die Stärkung des Immunsystems bejaht werden. Das künstlich erzeugte Fieber bringt das Immunsystem auf Hochtouren. Auch das konnte bei wissenschaftlichen Studien durch den Nachweis einer gesteigerten Aktivität der Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten bewiesen werden. Eine beachtenswerte Sauna-Wirkung ist deshalb die Prävention gegen Krankheiten.

Wie oft in die Sauna gehen? Wann ist die Sauna ungesund?

Ärzte raten durchweg davon ab, jeden Tag in die Sauna zu gehen, es sei denn, es erfolgt eine Beschränkung auf einen Durchgang. Um die Sauna-Vorteile voll auszunutzen, reichen zwei Saunagänge pro Woche aus. Anderenfalls wird die Haut zu sehr ausgelaugt. Der beste Zeitpunkt ist nach dem Sport, wobei dazwischen jedoch eine Erholungspause liegen muss. Auch zwischen mehreren Saunadurchgängen an einem Tag müssen Ruhephasen eingehalten werden, weil ansonsten die Beanspruchung für den Kreislauf zu hoch ist.

Nach dem Saunieren sollten Sie sich nicht sofort in den Familientrubel oder den beruflichen Stress des Alltags stürzen. Stattdessen ist danach eine Ruhephase erforderlich, in welcher der Organismus die Körpertemperatur und den Kreislauf wieder auf Normalwerte bringen kann. Weil die anregende Sauna-Wirkung noch einige Zeit anhält, sollten Sie auch nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen saunieren.

Tattoos können in Saunen schneller verblassen

Grundsätzlich ist ein Tattoo kein Hinderungsgrund für die Nutzung der Sauna. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass Tattoos beim regelmässigen Saunieren vorzeitig verblassen. Der Grund dafür ist die bereits beschriebene Forcierung der Hauterneuerung. In der Sauna werden die oberen Hautschichten schneller abgetragen. Wie schnell sich die häufige Nutzung der Sauna auf Tattoos auswirkt, hängt davon ab, in welche Tiefe die Farbpartikel vom Tätowierer eingebracht wurden. Je tiefer die Farbschicht liegt, desto länger dauert es, bis sich die Farbintensität der Tattoos durch häufige Saunagänge verändert.

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